Dienstag, 11. August 2009
Sand, Sand, ich sagen Sand.....
Endlich ein Update.
Die im folgenden beschriebenen Arbeiten sind zwischen dem 27.05.07 und heute geschehen. Ich kam allerdings erst jetzt dazu hier weiterzuposten.

Was ist geschehen? Nun der Motorblock ist mittlerweile gereinigt und glasperlengestrahlt (Dank an Mike).
Leider wurde nach der Reinigung ein Riß im Block sichtbar. Die Vespa hatte allen Anzeichen nach mal einen Unfall bei dem sie einen Schlag gegen die Hauptwelle bekam. Diese hat sich in die Blockhälfte gebohrt und einen halbmondförmigen Riß am Lagersitz verursacht.
Ich habe lange überlegt ob ich den Riß kleben oder schweißen soll. Ich habe mich dann fürs Schweißen entschieden. Auch werde ich keine Kosmetik an der Schweißnaht betreiben, sondern diese "Narbe" so belassen wie sie jetzt ist.

Hier ein Foto des geschweißten Teils:
Blockhälfte geschweißt

Die andere Hälfte des Motorblocks barg keine Probleme und präsentiert sich nach der Glasbehandlung schöner als ein Neuteil.
Die große Blockhaelfte nach dem GP-Strahlen

Auch der Lenkerkopf wurde glasperlengestrahlt und sieht, abgesehen von dem für ein Zündschloss nachträglich reingepfuschte Loch, einwandfrei aus. Das Loch kommt später noch unters Schweißgerät.
Lenkerkopf gestrahlt mit Loch

Hier noch der linke Griff und das Bremspedahl:
gestrahlte Teile

Und auch sehr schön geworden, das original Rücklicht von Siem:
ruecklicht

Der Originaltank, der sich vom Primaveratank durch die Montagemöglichkeit für die Gepäckbrücke unterscheidet und nicht mehr so ohne weiteres aufzutreiben ist, kann nicht einfach ersetzt werden und wurde daher innen penibel gestrahlt, danach mit einem Polymer überzogen und aussen gestrahlt und grundiert.

Alle anderen Blechteile wurden sangestrahlt und grundiert:
Grundierte Teile

Als nächstes kommen die Spenglerarbeiten dran.
Viel gibts nicht zu tun, da der Rahmen in ausnehmend gutem Zustand ist, wenn man das Alter von 44 Jahren berücksichtigt. Vor allem an den Trittblechen gibt es ein paar Dinge zu tun:
Trittblech 1

Trittblech 2

Trittblech 3

Ansonsten ist alles Tipp Topp:

Rahmen 1
Rahmen 2
Rahmen 3
Rahmen 4
Rahmen 5
Rahmen 7
Rahmen 8

Das wars erstmal wieder. Das nächste Update kommt, wenn die Teile vom Spengler und Lackierer zurückkommen.

Vielleicht komme ich vorher auch schon dazu den Motor aufzubauen.

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Montag, 28. Mai 2007
Sonntag, 27. Mai 2007, Tag 5 (0,5h)
Obwohl ich heute nicht wirklich Zeit hatte, war die Neugier zu groß und ich musste den Motorblock weiter zerlegen. Ich schnappte mir den Gummihammer und klopfte die Antriebs- oder auch Hauptwelle aus ihrem Lagersitz. Dabei muss man nur darauf achten, dass man zu hämmern aufhört sobald die Welle nur noch an der Schaltgabel hängt.


Hier die Schaltgabel:


Hinter dem Hauptgetriebe sieht man noch Fragmente des ehemaligen Kickstartergummis:


Hmm irgendwas stimmt mit dem Kickritzel nicht, abgesehen von den Abnutzungsspuren. In meiner Erinnerung ist doch da nur eine Feder und eine Blechplättchen hinterm Ritzel.


Hier im Detail die Teile in der Reihenfolge in der sie sich hinter dem Ritzel verbargen:

Ich werde mich da mal schlau machen ob das so original ist...

Na ist ja erstmal auch egal. als nächstes hänge ich die Kickstartfeder aus und ziehe sie aus ihrer Haltebohrung. Die Kickstarterwelle lässt sich nun ebenfalls leicht entfernen.

Hier die zwei Teile nach dem Ausbauen:



Hier sieht man den Sprengring, der den Kupplungskorb sichert.


Diesen muss man entfernen. Danach kann man den Kupplungskorb durch leichte Schläge mit dem Gummihammer aus dem Lager treiben.


Sobald der Kupplungskorb entfernt ist, ist wiederum die Sicht auf den Sicherungsring des Nebenwellenlagers frei.


So hier ist für heute wieder Ende.

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Sonntag, 27. Mai 2007
Donnerstag, 24. Mai 2007, Tag 4 (3h)
Nachdem ich endlich Zeit gefunden habe nach Golling zu fahren um einen Kupplungsabzug zu kaufen, kann ich mit dem Zerlegen des Motors weitermachen. Ich bin schon gespannt, in welchem Zustand er sich zeigen wird.

Die Stars des heutigen Abends:


Ein M26P.1 Kupplungsabzieher ein 2 Cent-Stück zum Getriebe blockieren, große Gabelschlüssel sowie ein Hammer gegen widerspenstige Kupplungen und ein Gummihammer für diverse Überredungsarbeiten.

Die Kupplungs- und Primärmutter habe ich ja schon entfernt, also schraube ich den Abzieher auf, besser gesagt ich habe es versucht aber nach eineinhalb Umdrehungen ist Schluss. Das Gewinde des Kupplungskorbs scheint verschnitten zu sein. Ich drehe den Abzieher mit mäßiger Gewalt soweit rein, dass ich die Kupplung abziehen kann. Letztlich gelang das auch:

Das Primärritzel habe ich auch schon abgenommen.

Hier die Trümmer:
Kupplung, Primär und die Wellenkeile.


Weiter gehts mit dem Zerlegen der Kupplung. Dafür braucht man ein Spezialwerkzeug das man allerdings auch ganz easy improvisieren kann. Hier meine Version:


Einfach beide Muttern zusammendrehen bis die Kupplungsfeder ganz gespannt ist


dann kann man den Sicherungsring entfernen


und schon ist das gute Stück zerlegt. Eindeutig nicht original. Eine 4-Scheibenkupplung mit verstärkter Feder:


Jetzt wo die Teile getrennt sind kann ich das Gewinde inspizieren auf das der Abzieher aufgeschraubt wird. Tatsächlich ist es etwas verschnitten, da war wohl der Vorbesitzer mal schlampig. Aber so ein Gewinde kann man ja nachschneiden denke ich und weis noch nicht, dass ein weiteres Problem mit dem Kupplungskorb existiert. Nach dem Reinigen des Selben sehe ich, dass zwei der vier Schweisspunkte mit denen die Wellenaufnahme an den Korb geschweisst ist gebrochen sind. Das könnte man zwar auch schweissen, aber der Entschluss steht fest. Ich werde 15 Euro in einen neuen Korb investieren:
Die Brüche sieht man auf dem Foto leider schlecht:


Naja egal, ich mache mit dem Block weiter. Der geht lehrbuchmäßig auseinander. Nachdem ich die Blockschrauben gelöst habe treibe ich die zwei Blockhälften durch abwechselnde Schläge mit dem Gummihammer auf Kurbel- und Vorgelegewelle auseinander. Gut zu sehen, die Blockschrauben in 4 unterschiedlichen Längen.


Auf den Dichtflächen ist zusätzlich zur originalen Papierdichtung jede Menge rote Dichtmasse. Die Kickritzeldämpfergummis sind als solche nicht mehr zu erkennen. Das Drehschieberfenster ist etwas in Mittleidenschaft gezogen aber ansonsten habe ich noch nichts gravierendes entdecken können.

Als nächstes hämmere ich die Kurbelwelle aus der Blockhälfe. Der Gummihammer bekommt ernsthafte Kampfspuren. Die Vorgelegewelle hebel ich mit zwei Schraubenziehern heraus. das klingt jetzt einfach, war aber eine ziemliche Aktion.


Die Lager haben es vorgezogen, auf den Wellen zu bleiben.


So das wars wieder für heute

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Mittwoch, 23. Mai 2007
Dienstag, 22. Mai 2007, Tag 3 (1,5h)
Nachdem ich am Block momentan nichts tun kann, habe ich heute mit der Reinigung diverser Teile angefangen.

Ist schon erstaunlich, wie widerstandsfähig der Schmutz von 42 Jahren sein kann.

Der Kupplungsdeckel kam heute als Erster dran. Nachdem ich ihn komplett zerlegt habe entfernte ich den groben Schmutz mit einer Messingdrahtbürste und weichte dann alle Teile erst mal in Kaltreiniger ein. Beim Abspülen viel mir auf, dass durch Das was ich für einen Schmierkanal halte kein Wasser durch ging. Also mal mit einem Stück Stahldraht reingepopelt und siehe da, haufenweise dicke klebrige Dreckbatzen kamen zum Vorschein. Das habe ich dann solange gemacht, bis nichts mehr rauskam und das Wasser ordentlich durch rann. Nachdem ich ja ein alter Pedant bin und mich die Vorstellung, da könnten noch Rückstände im Kanal sein fast in den Wahnsinn trieb legte ich den Kupplungsdeckel noch für eine halbe Stunde mit heißem Alkohol ins Ultraschallbad. Der Alkohol war danach tiefschwarz, der Kupplungsdeckel und die dazugehörigen Teile aber astrein sauber:

vorher:


nachher:


is ja fast kitschig :-)

Danach kam der hintere Bremssattel dran.
Ich hängte mit einer kleinen Rohrzange die Bremsfeder aus. Das war vor allem dank meiner Billigzange ein ziemlicher Kraftakt. Ich werde mir beizeiten eine ordentliche Zange kaufen.


Ich zog die Omega-Ringe ab, die die Bremsbacken auf ihren Bolzen halten und entfernte die Bremsbacken selbst. Dadurch wurde der Exzenterbolzen frei, der die Backen in die Trommel drückt und ich konnte diesen einfach rausziehen.
Die zwei O-Ringe auf dem Bolzen sehen noch gut aus, daher werde ich sie nicht ersetzen.
Ich darf nicht vergessen Kupferpaste zu kaufen, da ich diese beim Zusammenbauen brauche!


Apropos O-Ring, den Simmerring habe ich natürlich auch rausgekickt. Wenn ich mich richtig erinnere, gehört die offene Seite immer Richtung Lager. zur Sicherheit ein Merkfoto wie er drin war :-)



Nachdem die Zerlegerei erledigt war folgte abgesehen vom Ultraschallbad die selbe Prozedur wie beim Kupplungsdeckel. Um die Ecken und Ritzen der verwinkelten Platte sauber zu bekommen musste die alte Zahnbürste meines Sohnes dran glauben...

Hier wieder der Vergleich
vorher:


und nachher:


und das Zeug (Bremsbacken und Simmerring) wird erneuert:


...und da ist es auch schon wieder Mitternacht...

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Montag, 21. Mai 2007
Samstag, 19. Mai 2007, Tag 2 (2h)
Es ist 22:00 Uhr und ich finde endlich Zeit an der Vespa weiterzubasteln. Mein heutiges Ziel ist es zumindest den Motorblock auszubauen.

Dafür lege ich die Vespa auf die rechte Seite. Das Hinterrad habe ich bereits abmontiert um besser an die Seilzüge zu kommen. Auch die Abdeckung der schaltwippe habe ich bereits abgenommen

Von oben nach unten:
Bremsseil
Kupplungsseil
Schaltseil 1
Schaltseil 2
Die Bowdenzüge der Schaltseile haben unterschiedliche Farben (Ein Indiz, dass es die Originalen sind). Sofern man sich merkt welcher wo hingehört hat man beim Zusammenbau kein Problem :)

Als nächstes löse ich alle Klemmnippel und fädle die Seile aus.


Jetzt noch den unteren Haltebolzen und den Schwingenbolzen runter und dann müsste der Block eigentlich raus sein. Ich löste erst die Mutter des Schwingenbolzens und drehe die Vespa dann auf die linke Seite um den Bolzen rausziehen zu können.

et voila:


Hat ja prima geklappt und hier der andere Teil:




Zeit für Striptease:
Dank der Seegerringkonstruktion kommt das Schwungrad ohne speziellem Abzieher runter. Dabei fällt mir auf, dass die Zahnscheibe fehlt. Ich werde sie beim Zusammenbau ergänzen. Die Zündplatte nehm ich auch gleich ab:


Gefolgt von der Zündspule und der Bremsplatte:


Zeit für den Krümmer und den 90°-Winkel. Interessant, zwei Dichtungen am Zylinderauslass...hmm...


Weiter geht's mit dem Zylinder, ebenfalls noch original. Da fällt mir ein weiteres Detail ein das ich vergessen habe zu erwähnen. Die Zylinderabdeckung bei der 125 Nuova ist aus Blech, bei der Primavera aus Kunststoff. Diese Abdeckung hat bei meiner einen 3cm langen Riss der geschweisst werden will... dazu viel später...


So jetzt noch den Kolben und den Ansaugstutzen weg (Gut, dass ich mir kürzlich Seegerringzangen zugelegt habe...) Wie auf dem Foto zu sehen ist hat sich einer der Ansaugstutzenstehbolzen mit rausgedreht.:


hier noch ein Detail: Kolben mit Kolbenringen, Kolbenbolzen, Nadellager und Kolbenbolzensicherungsringen:


und fertig. Hmmmm ich habe noch etwas Zeit, also reiss' ich das Getriebe auch gleich auf...
Also schnell noch runter mit dem Kupplungsdeckel:

Aha, ein schrägverzahntes 24er Primär...

So das wars wieder für heute. Nachdem ich keinen Kupplungsabzieher zur Hand habe muss ich hier einstweilen Schluss machen. Trotzdem schon wieder zwei Stunden versenkt...

bis demnächst

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Freitag, 18. Mai 2007, Tag 1 (1,5h)
Nachdem das gute Stück erst mal in den Keller übersiedelt war (danke Andy) und ich mich dazu aufgerafft habe die Werkstatt aufzuräumen kann’s losgehen.

Habe heute den Tank ausgebaut. Der Tank der Nuova verfügt über Aufnahmebohrungen für den Schwingensattel (Sitzbank war Option). Diese Bohrungen fehlen beim PV-Tank. Beim Versuch den alten Benzin abzulassen musste ich feststellen, dass das Tankventil verstopft ist. Ein Blick in den Tank zeigte mir den Grund; alles voller Rost.

Danach knöpfte ich mir den Vergaser vor. Ein 16:16er Dellorto und nicht wie ich dachte ein 19er. Das ist schon der zweite Unterschied zwischen Nuova und Primavera. Der kam genau wie der Tank erst mal ins Regal. Um den Kram kümmere ich mich später.

Als nächstes entfernte ich den Auspuffendtopf. Sieht aus wie ein Sito Galaxy.

Die Rückseite zeigt Schleifspuren von der Radnabe. Den werde ich wohl nicht mehr verwenden. (Ich mochte den Sound vom Sito eh noch nie ;-))

Nachdem das bei ausgebautem Block ärger machen kann, lockerte ich auch gleich die zentrale Radmutter. Dabei viel mir auf, dass eine der 5 Radschrauben abgerissen ist. Dafür sitzt der Splint vorbildlich


Zuletzt entfernte ich noch die Schwungabdeckung, hängte die Elektrik ab und ließ das Getriebeöl aus.


So, das war’s für heute. Fortsetzung folgt..

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